20.7.2025
Gestern war endlich mal wieder etwas Zeit, um die wunderbare Blumenfülle zu genießen und in Formen, Farben und Texturen zu schwelgen. Was für einen Reichtum die Natur uns doch zur Verfügung stellt! Gerne wollte ich Nachtkerzen in einem Arrangement verwenden und eine besonders schöne Vase mit prächtigen Slowflowers schmücken.
Bei uns im Garten wachsen Nachtkerzen vielerorts, und im Sommer können wir allabendlich ein bemerkenswertes Spektakel beobachten, wenn die Oenothera ihre leuchtend gelben Blüten entfalten, die wie kleine Lampen im schwindenden Tageslicht leuchten.
Gerne räume ich dieser, in unseren Breitengraden als Neophyt geltenden Pflanze, immer wieder den einen oder anderen Platz in meinen Beeten ein: Sie versamt sich fleißig und sucht sich ihren Wuchsort gerne ganz von alleine. Da, wo es mir zu viele werden, lassen sie sich sehr leicht entfernen. – Und man kann ihre Blätter, Wurzeln und Knospen sogar essen oder auch als Arznei verwenden.
In der Vase machen sie sich auf jeden Fall immer gut: Die Stiele halten recht lange, wenn auch die einzelenen Blüten immer nur für einige Stunden in ihrer voller Schönheit zu erleben sind und schon bald wieder vergehen – nur um Platz zu machen für die nächste sich öffnende Knospe.
Wenn man zum rechten Zeitpunkt hinschaut, kann man tatsächlich zusehen, wie sich die spiralig gefalteten Blütenblätter plötzlich, mit dem zarten Wispern eines Flügelschlags, entfalten und ihre langen Staubfäden wie magisch lockende Fühler ausstrecken. Für mich hat das Wesen dieser Blüten immer etwas von Schmetterlingen.
Und in der Tat sind die Nachtkerzen im Garten ein Magnet für Schwärmer, wie z.B. das wundervolle Taubenschwänzchen, das sich wie ein kleiner Kolibri im Schwirrflug an den Blüten labt. (Für den Nachtkerzenschwärmer hingegen scheint die Nachtkerze eher als Futterplanze für das Raupenstadium zu dienen, zusammen mit den diversen Formen des Weidenröschens, die sich bei uns ebenfalls im Garten finden lassen.)
Für mich ist die Nachtkerze auf jeden Fall nicht nur im Garten, sondern auch insbesondere in der Vase eine faszininierende Blume. Mit ihrer kurzen Blühdauer, dem magischen goldenen Leuchten und den einzigartigen sich bewegenden Blüten schlägt sie mich in ihren Bann und bringt mich ganz in den jetzigen Moment.
Gestern Abend war das Tageslicht verschwunden, ehe ich passende Fotos vom Arrangement machen konnte. Aber heute in der Vormittagssonne hatte ich meine zweite Chance, ganz zur Freude der Hummeln und Bienen, die sich währrenddessen freudig an den Tellerhortensien, der Ammi visagna und dem Blutweiderich labten…
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Katja Hafemeister
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